Zinspolitik - macht der türkische Präsident Erdogan wirklich einen Fehler?

Heute am 23.11.2021 herrscht Jubel bei den Gegnern des türkischen Präsidenten - die Lira ist Land unter, der Dollar stark wie lange nicht mehr. Warum? 



Seit die Ratingagentur "Moodys" den Wirtschaftszuwachs der Türkei auf 9 Prozent für 2021 angehoben hat, aber den erwarteten Zuwachs Deutschlands von 3 Prozent auf unter diese Marke geschoben hatte - es ist der Teufel los. Immer schon weigerte sich der türkische Präsident immer schon, die Zinsen wie in Europa auf Null zu senken. 

TCMB Para Politikası Kurulu (PPK) senkte den Leitzins heute um 100 Basispunkte auf 15 Prozent. In der Entscheidung wurde mitgeteilt, dass die Zinssenkung im Dezember fortgesetzt wird. Also keine Nullzinspolitik! 

Und hier fängt es aber an, dass die Diskussionen von Menschen, die sich nicht mit Wirtschaft beschäftigen, immer nur Nullzinsen schreien. Denn Sie wissen nicht, was sie da sagen. Aber Europa macht das ja auch und deswegen ist es richtig. Wirklich?  Wer sich noch nie intensiv mit dem Thema beschäftigt hat, sollte sich die Zeit nehmen, um diese drei Videos der Reihe nach anzusehen - bitte bis zum Ende! Ansonsten ist es nicht möglich, überhaupt Grundwissen zu erlangen.

Schnupperkurs  für Anfänger - was ist der Leitzins? 






Wann ist es sinnvoll, Zinsen niedrig zu halten? 





Was passiert momentan mit der EU-Wirtschaft durch die Niedrigzinspolitik?




Was sagte der türkische Präsident heute? 

Präsident Recep Tayyip Erdogan zur Wirtschaftskrise und der Entscheidung, den Zins etwas zu senken (Anmerkung,um seine Aussage auch zu verstehen: im Vergleich zu Europa ist der Zins in der Türkei trotzdem noch relativ hoch, auch wenn viele Bürger gerne die Verhältnisse mit Nullzins wie in Europa hätten): 

"Zinsen sind die Ursache, Inflation ist die Folge. Wenn Staaten, die keine hohen Zinsen kennen, von den sich verschlechternden Salden erstaunt  sind,  können wir uns hier nicht heraushalten. Während diese immer mehr in Schwierigkeiten geraten, werden wir uns ab dem nächsten Jahr erleichtert fühlen. Zinsen sind die Ursache, Inflation ist die Folge. Wir werden dieses Zinsproblem beseitigen. Wir werden das akzeptieren, es gibt keinen anderen Ausweg. Ich kann nicht bei denen sein, die auf diesem Weg andere Interessen verteidigen."  (Quelle: Cumhurriyet Gazetesi von heute) 

Wenn Sie nun die Videos alle gesehen und verstanden haben - hat er denn so unrecht? Nein, hat er nicht! Denn die Niedrig-Zins- oder Nullzinspolitik der EZB in Brüssel hilft leider in einer Weltwirtschaftskrise nicht wirklich, sie fördert sie nur.  

Erdogan hat Berater, er hat aber auch Feinde im eigenen Land und in seiner Nähe. Egal was er sagt, sie wollen das Gegenteil und das kommt nicht von ungefähr!
Ist es nun so "verschwörerisch", zu denken, kaum dass er diese Aussage getroffen hat, dass es wieder einmal von außen Angriffe gegen die Lira geben könnte? Die Türkei hat drei große Angriffe auf ihre Währung hinter sich seit dem Putschversuch 2016. Das geht einfacher als man denkt, wenn man weiß wie.  Das würde jetzt jedoch zu weit führen, es noch zu erklären. 

Was bedeutet das denn nun für die Türkei? Die Wirtschaft war durch sehr viele Investitionen in den letzten Jahren sehr schnell, zu schnell gewachsen und überhitzt - das tut einer Wirtschaft auf lange Sicht nicht gut. Deswegen wurde der Zins 2018 als alle den Daumen nach unten hielten, in der Türkei nicht nach unten gesenkt und alle haben nur auf den damaligen Finanzminister Albayrak eingedroschen, er hätte keine Ahnung. Letztendlich ist der Zins von Präsident Erdogan damals immer weiter verteidigt worden. 

Lira-Fall ein Zufall???

Trotz des auch vor der Herabsetzung und im Vergleich hohen Zinses ereignete sich folgendes: Abu Dabi, Vereinigte Emirate führte wochenlange Gespräche mit der Türkei über eine Milliarden-Investition, die am 24.11. 2021 (morgen) in der Türkei bei einem Treffen in Ankara mit dem Prinzen und Präsident Erdogan besprochen werden soll. Das berichtete Bloomberg aus einer Quelle des Katar.-Kanals Ajazeera! Schon ein Zufall, dass gestern die Lira wieder im freien Fall ist...Auch das britische Königreich denkt aktuell und zeitgleich über ein freies Wirtschaftshandelsabkommen mit der Türkei nach, schreibt die Presse. Alles Zufälle? Während die amerikanische Notenbank wie irre neue Dollars ins Pleiteland der Träume so mancher USA-Fans pumpt, und den Markt überschwemmt, die die türkische Währung purzeln ließen und den Dollar stark wie nie machten, twittert Robin Brooks - die Lira sei bereits 2018  unterbeweret worden und aktuell wieder um 30 % - das alte Spiel des Westens, wenn es in der Türkei zu gut läuft! 






Die Lira fällt also nicht wegen der "Misswirtschaft" der türkischen Regierung, sondern aus gutem Grund. Passend wie immer, wenn es dem Westen nicht passt. 

Der Präsident weiß, was er tut  - siehe oben die drei Videos. Denn es muss variabel zur momentanen Wirtschaftslage passen. 

Die türkische Opposition als langer Arm Europas ist natürlich gegen jede Vorgehensweise, denn Ziel der Opposition ist das selbe wie das Europas - eine wieder schwache Türkei, am besten noch wäre es, wenn die Türkei wieder gehorsam wie früher alles das tut, was man so im Westen möchte - die eigene Wirtschaft an die Wand fahren, damit Europa davon profitieren kann. 

Es gibt viel zu tun, denn die Türkei hat im Mittelmeer Gas- und Ölvorkommen zur Verfügung, die der Türkei alleine für 550 Jahre reichen, wenn sie mit Europa teilt, 30 Jahre.... wenn Europa den Finger auf einer wie vor 30 Jahren noch maroden Türkei hätte, noch besser. Der dann regierenden Opposition wirft man ein paar Krümel hin, die sie dankbar auflecken werden und den Rest teilt man unter den EU-Staaten auf - so wie es in der Vergangenheit auch fast 100 Jahre durch den  Lausannevertrag war. Der Passus bezüglich Bodenschätze der Türkei (nicht der ganze Vertrag - der besteht weiter) wird aber bald zeitlich ablaufen. Die Türkei bestimmt dann selbst über ihre Bodenschätze und muss sich nicht mehr mit nur 2 Prozent von 100 zufrieden geben, so wie es jetzt ungefähr noch läuft. 

Haben Sie noch nie daran gedacht, wieso die Stimmungsmache der deutschen Medien gegen die Türkei die letzten zehn Jahre immer bösartiger wurde? Warum Erdogan immer wiede seit 2016 von Manipulation der Türkischen Lira sprach und die deutschen Medien darüber lachten? Der damalige Finanzminister Albayrak erhielt sogar Morddrohungen war in der türkischen Presse zu lesen. Er machte wohl seine Sache besser, als es auch der Opposition lieb war. Deswegen musste man Stimmung gegen ihn machen, da er der Schwiegersohn vom Präsidenten war. Als Energieminister hat er keinen gestört, wurde gelobt - doch kaum Finanzminister war er geschmäht und ausgebuht worden. 

Ich wundere mich immer nur über die vielen feixenden Oppositionswähler  in der Türkei und deren politischen Freunde in Europa,  die es auch noch begrüßen würden, wenn wir morgen wieder wie in den 90ern vor unserem Heizlüfter im eiskalten Wohnzimmer sitzen würden, der Strom täglich fünf Stunden abgestellt würde und das Wasser vom nächsten Moscheenbrunnen holen müssten, weil wieder keines läuft,  weil die Leitungen nie gewartet würden und der Müll sich auf den Strassen türmt, weil kein Geld für Müllabfuhr da ist. 
 
Genau das würde passieren, wenn das Land, das die aktuelle Regierung 18 Jahre aufgebaut hat, wieder in die Hände dieser Handlanger Europas fiele. Es hat sich bis heute nichts an der Denke der Opposition geändert - immer schön in die eigene Tasche rein, das Geld das man von oben bekommt, auf die Bank legen und vermehren. Der Bürger braucht keinen Service. Genaus so war es damals, ich habe das selbst erlebt und viele andere auch. Der Auftrag dieser Parteien ist nicht zu erhalten oder aufzubauen, sie haben nur ein Ziel - das wieder rückgängig zu machen, was jetzt geschaffen wurde. Es gibt keine Oppositions-Partei deren Wahlkampf aber auch nur ein einziges Zukunftsprojekt zeigt. Es wird immer nur von der Bühne gerufen - das brauchen wir nicht, das schaffen oder reißen wir ab und das verkaufen wir einfach. 

Obwohl man ja in der Stadtverwaltung Bolu im Vorfeld schon die Ansätze erahnen kann, was da so auf uns arme Bürger zukommen würde, wenn sich eine dieser Parteien die Regierung unter den Nagel reisst. 

Der Bürgermeister Bolu`s von der Opposition bietet neuerdings den Ausländern mit Aufenthaltsgenehmigung eine völlig neue "Perspektive" zum Bezahlen, sprich "Sonderkonditionen". Das füllt den Stadtsäckel genau wie vor 30 Jahren überall in der Türkei - aber der Bürger hat nichts davon. Es wird auf Zinsen in die Bank gelegt wie früher - vor dem bösen Erdogan. Man schämt sich wirklich nicht in Bolu von Ausländern, die heiraten möchten, eine Standesamtsgebühr von 100 000 TL verlangen zu wollen und auch für andere Dienstleistungen hat man sich etwas ausgedacht, das seinesgleichen sucht: 

Ausländer mit Aufenthaltserlaubnis müssen in Zukunft in dieser Stadt ihre Wasser Rechnung in amerikanischen Dollar bezahlen wie folgt: für mechanische Wasserzähler zahlen Türken pro Kubik ca. 2,5 Lira, das sind heute ca.0,22 Dollar. Ausländer sollen für die gleiche Menge eben 2,5 Dollar zahlen. Wasserrechnungen mit Digitalzählern zahlt ein Türke 4,5 Lira ( ca. 0,40 Dolar ) Ein Ausländer soll aber 4,5 Dollar zahlen. Möchten Ausländer heiraten, oder ein Türke/in einen Ausländer heiraten kosten die Standesamt gebühren 100.000 Türkische Lira. Mit dem Kurs von heute 22.11.2021 um 22:46 insgesamt 8771,90 Dollar!! 

(Quellen - sämtliche türkischen Medien und Soziale Medien, ich habe den Text in deutscher Sprache von hier übernommen, besser könnte man es nicht schreiben: https://www.facebook.com/1797893767127835/photos/a.1798230083760870/2948075105443023/?type=3 

Was glauben Sie, was der Ausländer, der in Bolu leben möchte, seinen Freunden im Ausland erzählt? Dass die Stadtverwaltung einen Bürgermeister der Opposition hat und das nur dort so ist oder wird er sagen - die türkische Regierung zockt die Ausländer ab? Was glauben Sie? Auch wenn in der ganzen Türkei nur dieser Bürgermeister solchen Mist macht, wird es heißen - die türkische Regierung war das. Kein Mensch weiß, dass die Bürgermeister für ihre Stadt oder Stadtteil freie Hand haben.