Ehemaliger EU-Beamter: Die NATO wurde über den Putschversuch der Türkei 2016 informiert

20. Juli 2020

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Der ehemalige Chef der Außenpolitik der Europäischen Union, Javier Solana, legte ein Geständnis zum Putschversuch von 2016 in der Türkei ab und eröffnete, dass die NATO über den gescheiterten Staatsstreich vom 15. Juli 2016 informiert worden sei, diese jedoch die türkische Regierung aber nicht informiert habe.
Quellen zufolge sagte der ehemalige Funktionär am Montag in einer Nachricht auf seinem Twitter-Account:


Ich möchte ein Geständnis ablegen! Wir wussten, dass der Staatsstreich am 15. Juli stattfinden würde. Aber wir hatten der Türkei nicht zu helfen. Deshalb muss sich die NATO bei Herrn Erdogan entschuldigen.
Er fuhr in seinem Tweet fort:

Ich verurteile erneut und verfluche den imperialistischen Invasionsversuch gegen die Republik Türkei am 15. Juli 2016 . Recep Tayyip Erdogan und die türkische Nation würden den großen Sieg feiern. Man kann diese Nation nicht spalten, man kann sie nicht brechen.
Im Jahr 2017, ein Jahr nach dem Putsch, warf Solana Erdogan in einem Artikel vor, er habe den nationalen Notstand ausgenutzt, um in die Offensive zu gehen und seine Macht zu festigen, da er im Juli 2016 einem Putschversuch widerstanden habe. Solana fügte damals hinzu, dass Erdogan auf eine Verfassungsreform dränge, die Mitte April in einem Referendum beschlossen werden solle und welche die Türkei von einem parlamentarischen zu einem präsidialen System führen würde.

Er merkte auch an:

Wenn die Reform durchkommt, wird Erdogan Befugnisse erhalten, die sogar die Befugnisse von Mustafa Kemal Atatürk, dem verehrten Vater der modernen Türkei, übersteigen werden. Heute, zwei Jahre nach einem dramatischen Putschversuch, wäre Präsident Recep Tayyip Erdogan beinahe gestürzt worden. Die Türkei hob den Ausnahmezustand auf. Die Nachricht wurde von der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu bekannt gegeben.
Die FETÖ und ihr in den USA ansässiger Führer Fetullah Gülen haben den im Juli 2016 gescheiterten Putsch in der Türkei orchestriert, bei dem 250 Menschen getötet und fast 2.200 verletzt wurden. Ankara wirft der FETÖ auch vor, hinter einer lang andauernden Kampagne zum Sturz des Staates durch Infiltration türkischer Institutionen, insbesondere des Militärs, der Polizei und der Justiz, zu stehen.

Text übersetzt komplett übernommen von Balkanpost