Türkische Autorin im deutschen Stern beschreibt Sklavenhandel in der Türkei

Screenshot: Haberler.com 

Manchmal kommt nichts Gescheites heraus, wenn man vor lauter nicht-erklärbarem politischem Hass auf das Land der Familie eine Geschichte erzählt, die sicher glaubwürdig ist, aber leider völlig hirnlos veröffentlicht wurde, um Türkei-Bashing zu betreiben. Ob die im Bericht erwähnte türkische Familie der Autorin damit so glücklich ist, wenn diese Geschichte in der Türkei publik wird? Meines Erachtens war das ein peinliches Eigentor! Ich habe Screenshots hier eingefügt - auch mit dem Link zum Artikel, aber ich werde ihn nicht verlinken, denn meines Erachtens ist das weder gut für die, die lesen und die Türkei nicht kennen, zweitens verhindere ich so, dass sich dieser "Schund" weiterverteilt. 

                            Screenshot mit Link: Stern


Wieder einmal die Türkei-Bashing-Keule de luxe im deutschen Boulevardblatt Stern - bezüglich "Hungerlohn" und "Sklavenhandel" in der Türkei. Ich versuche ja immer wieder darüberzustehen und zu lachen, aber wenn eine Autorin türkischer Herkunft aus Deutschland im Stern so einen Mist schreibt, dann wird es Zeit, aufzuklären. 

                           Screenshot: Stern

Liebe Yasemin vom "anderen" Stern – natürlich haben diese Frauen keine Arbeitsrechte, weil sie illegal, wie Sie selbst doch schreiben, von einer Agentur aus diesen Ländern eingeschleust werden. Sie haben zumeist nicht einmal Aufenthaltsrechte, weil sie erst einmal eine Aufenthaltserlaubnis brauchen, aber nicht arbeiten dürfen (genau wie in Deutschland) und - da sie für eine Arbeitserlaubnis erst einmal die Aufenthaltserlaubnis benötigen, aber dafür ein monatliches Einkommen nachweisen müssten, das sie nicht haben, reisen sie illegal ein. Jeder Haushalt, eventuell sogar der Ihrer Familie in der Türkei (?) macht sich strafbar, wenn er so eine Person illegal beschäftigt. So einfach ist das. 

Es ist ja sehr einfach, als Türkin in Deutschland den Leuten ein X für ein U vorzuheulen – die gesetzliche Lage in der Türkei ist jedoch anders - sobald diese Frauen in Haushalten aufgegriffen werden, gehen Sie erst einmal in Abschiebehaft und - der Arbeitgeber bezahlt eine richtig fette Strafe! 

Es wurde bereits vor über 10 Jahren das Gesetz bezüglich Touristenvisum deshalb geändert und somit dieser Kuhhandel mit Kindermädchen und Haushaltshilfen usw. aus diesen Ländern, hauptsächlich Griechenland, unterbunden. Damals konnte man noch einen Tag ein- und ausreisen und hatte binnen Stunden ein neues 90-Tage Visum für die Türkei und arbeitete, ohne Arbeitserlaubnis und steuerfrei weiter. Aber der Aufenthalt durch das erneuerte Visa war legal. Heute geht das nicht mehr und somit ist die Straftat derjenigen noch größer, illegaler Aufenthalt und illegale Beschäftigung im Doppelpack – heißt, auch die Familien, liebe Frau Yasemin, machen sich genauso strafbar wie die von ihnen beschäftigten illegalen Ausländer. 

Es ist mit Türkischkenntnissen auch von Deutschland aus nicht schwer, Berichte schon von vor 10 Jahren zu finden, um feststellen zu können, dass viele aus diesen Ländern wie Usbekistan, Tatschikistan oder Georgien mit gefälschten Papieren einreisen, um hier nicht nur illegal zu putzen oder zu pflegen, auch Prostitution wird als Beschäftigung in der Türkei ins Auge gefasst und viele werden erwischt, festgenommen und abgeschoben.  

Siehe:https://www.haberler.com/guncel/turkiye-ye-kacak-giren-kadinlar-yakalandi-4669958-haberi/

Zum angeblichen Hungerlohn: Hier hat wohl jemand in der Schule nicht aufgepasst, aber eines dazu: Gratulation, auch wenn sich ihre Familie eine  Haushälterin von einer "Agentur" so "sklavenmäßig" in der Wohnung hält, so zahlt sie ihr doch mehr als den Mindestlohn in der Türkei! Ich behaupte jetzt nicht, dass die Familie wusste, dass sie eine illegale Einwanderin beschäftigt hat, doch es deutet alles darauf hin, dass dieser beschriebene "Sklavenhandel" billigend in Kauf genommen wurde. Was Kaufkraft ist, hat die Autorin nur selbst nicht verstanden. 

Weiter im Artikel:

                      Screenshot: Stern

                     Screenshot: Stern


Hmmm... sie kämen also in die Türkei, um sich in ihren Dörfern ein prächtiges Haus zu kaufen. Man muss nicht unbedingt lange nachdenken, um zu sehen, dass sich der "Hungerlohn" dieser Sklaverei von über 5000 wirklich lohnt?

Dazu möchte ich bemerken, dass fast 90 Prozent aller in Deutschland lebenden Türken ständig versuchen, die Löhne oder andere Preise in Euro umzurechnen. Kein Deutscher, der jemals in der Türkei war oder noch nicht einmal die Bezeichnung der türkischen Devisen kennt, würde das tun. Er rechnet auch nicht in Rupien um oder in Yen. Niemand macht das, wenn er in Deutschland lebt und dort verdient. Es interessieren ihn nur die Zahlen auf den Geldscheinen. So geht es auch jedem Inder, der nicht seinen Lohn in Euro umrechnet und jedem Japaner, so auch dem Türken. Das nennt man Kaufkraft im eigenen Land – der Wert der eigenen Währung im eigenen Land! 

Wenn das zu schwierig ist für Sie als Autorin zu verstehen, erkläre ich es kurz. Im eigenen Land wird die Währung am Schein nicht berücksichtigt. Sie sehen auf ihrem Schein die 20 stehen und der Türke auf seinem Geldschein auch die 20. Die Währung brauchen wir nicht, sie ist egal. Außer, sie machen Import-Export-Geschäfte Deutschland-Türkei und retour. 

Der Mindestlohn – sowohl in Deutschland als auch in der Türkei wird dieser für UNGELERNTE HILFSKRÄFTE ohne die fachliche Ausbildung bezahlt – wenn derjenige LEGAL im Land ist und LEGAL eine Arbeitserlaubnis hat. Es handelt sich um einen gesetzlichen Hilfsarbeiter-Lohn. 

Der gesetzliche Mindestlohn in Zahlen, die ganzen Geldscheine zusammengezählt, beträgt

 in Deutschland seit dem 1. Januar 2022 läppische 9,82 brutto pro Stunde x 8 Stunden x 22 Tage =

1728,32 in Zahlen BRUTTO - ziehen wir einmal fiktiv 20 Prozent Lohnsteuer (345)  ab, bleiben davon noch

aktuell  1380,32 NETTO Mindestlohn in Deutschland 2022

Wenn wir einmal davon ausgehen, dass eine Hilfskraft wie oben beschrieben (Pflege, Reinigungskraft o.ä.) meistens nicht im Haus wohnen kann und noch eine Miete von günstigen 500 Euro kalt davon bestreiten muss plus Nebenkosten und Lebensmittel, bleibt wahrscheinlich nichts übrig. Diese Hilfskraft in Deutschland kann sich kein "prächtiges Haus" in ihrem Dorf kaufen, wie das wohl in der Türkei laut der Autorin möglich ist? 

und

Türkei: 

Der Mindestlohn stieg 2022 um 50,54 Prozent und erreichte

4.253 NETTO.

Der erhöhte Mindestlohn gilt ab dem 1. Januar 2022.

So wie zu lesen war, erhält die Ausländerin in dem türkischen Haushalt Kost und Logier frei plus eine monatliche Zahlung von freiwilligen über dem Mindestlohn liegenden 5500! Selbst wenn sie an die Agentur die Hälfte abdrücken muss, bleiben ihr in Zahlen, selbst wenn Steuern an den Staat abgeführt würden,  mehr im "Sack" als jemandem, der das selbe legal in Deutschland macht. 

So wird Kaufkraft verglichen und nicht schwindlig hin und her gerechnet. So werden auch "Missverständnisse" wie ich sie jetzt mal vorsichtig nenne, im Artikel der Autorin im Stern aufgedeckt. 

Zitat aus der Einleitung des Artikels: 

"Nach fast drei Jahren entschloss ich mich nach langem Überlegen, wieder in die Türkei zu meiner Familie zu reisen. Die Pandemie war in den vergangenen Jahren eine willkommene Ausrede, mich nicht in das Land begeben zu müssen, das ich einerseits so sehr liebte und ob seiner Politik und der Lebensbedingungen gleichzeitig missachtete." 

Wow! Wegen der türkischen Politik und der Lebensbedingungen! 

Liebe Autorin, wenn sich gutsituierte türkische Familien - wie von Ihnen selbst beschrieben - verhalten: 

- nur diese Familien selbst diese "Lebensbedingungen" für diese Hilfskräfte geschaffen haben

- trotzdem die Politik (siehe oben) dem ganzen illegalen Ausländerverkehr gesetzlich einen Riegel vorgeschoben hatte,   

wer bitte ist hier denn nun schuld und zu missachten? 

Zitat: 

"Frauen aus Polen oder aus Moldawien, wie man sie in Deutschland beschäftigt, seien in der Türkei unbezahlbar, sagte man mir abwinkend. Mein Vater wurde durch einen alten Geschäftspartner an eine Art Agentur vermittelt, deren Betreiberin namens Assiya selbst aus Usbekistan stammt und ihm daraufhin fortwährend Bilder von jungen Damen schickte. Man einigte sich auf einen Lohn von 5500 Lira..... Davon musste sie Asra einen Teil abgeben. Kein Arbeitsvertrag, keine Freizeit, Hungerlohn. Und alle hier finden das ganz normal. Die Frauen werden in Wohnungen gehalten" 

Bingo – damit wurden doch bereits alle Fragen beantwortet! 

Wieso beschweren Sie sich denn nicht bei der usbekischen Agenturtante? Warum zeigen Sie sie denn nicht an, wenn offensichtlich ist, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht?  Es sind ja offensichtlich die Familien selbst, die sich diese Agenturen suchen und – warum muss es denn eine ausländische Pflegekraft sein? Warum erfolgt bei den Zuständen keine Anzeige seitens der Suchenden? Die türkische Polizei ist für solche Hinweise durchaus dankbar und greift sofort ein und holt die Frauen aus diesen Haushalten sofort heraus und macht solche Agenturen dicht! 

Was hat diese offensichtlich von den Betroffenen geduldete illegale Arbeit der Agenturen denn mit ihrem Land Türkei zu tun - nur so viel, dass die Bürger, die so etwas bemerken, nicht handeln! 

Es gibt zum Beispiel bei mir in der Region und das ist auch Türkei, Gemeindeschwestern über die soziale Schiene (Saglik ocagi), die nach Krankenhausaufenthalten so lange kostenlos pflegen, bis die Krankheit ausgeheilt ist. Ist die Person danach Pflegefall, bekommt man auch von dort, wenn man fragt, eine türkische Pflegekraft vermittelt (LEGAL), die man bezahlt. 

By the way - wenn man türkisch kann und in Google das Gehalt einer ausgebildeten Krankenschwester 2022 sucht, erhält man als Ergebnis: 


Das Nettogehalt einer öffentlichen Krankenschwester in der Türkei, die eine vierjährige Universitätsausbildung abgeschlossen hat, beträgt im Januar 2022 : 

5.544 TL


Ich weiß, dass Krankenschwestern in privaten Haushalten noch für Mindestlohn gearbeitet haben, wieso braucht man doch niemanden ohne Ausbildung aus Usbekistan? Wie kommt man an solche Agenturen. Wenn man ein wenig Hirn hat, sagt doch der Bauch schon, nein, ich möchte niemanden in mein Haus einsperren müssen, das ist doch Freiheitsberaubung!

Mein Tipp: Vielleicht erst einmal über die türkischen Gesetze recherchieren und nachdenken, bevor man sich öffentlich auf eine Ebene begibt, von dem man erstens keine Ahnung hat und zweitens nur aus eigenen politischen Hassgefühlen die eigene Familie auch noch als Ausbeuter bloßstellt? So wie es aussieht, scheint das gerade der Renner unter den Opas, Tanten und Bekannten zu sein? 



Aja  - das Wort "KADIN" wurde im osmanischen Reich noch für die erste Frau des Sultans verwendet, die dem Hauhalt vorstand! Es ist also keinesfalls ein Schimpfname wie in Deutschland "Putze" oder andere abwertenden Ausdrücke.

Für mich ist dieser Artikel ein einerseits wohlüberlegter oppositioneller politischer Müll, den man beim Stern über die Türkei mithilfe einer türkischstämmigen Autorin auskippen will. Doch wenn man als Autor so intelligent ist, sich selbst und die gesamte Familie in der Türkei in so ein schlechtes Licht zu stellen, dann sollte man besser in der Sparte "türkische Küche" schreiben, bevor man sich selbst so ein riesiges Eigentor ins Gesicht ballert. Ob Tante Tülin und Tante Kadriye es auch so toll fanden?